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1. Mittelalter - S. 7

1890 - Berlin : Weidmann
A. Geschichte der deutschen Stämme. H3v.chr.bis T Tt^ypit 375 n.chr. A* Uiztjll. 113v.chr.bis 1) Kämpfe mit Rom. 16 n. Chr. 113—101 Erstes Auftreten deutscher Stämme: Cimbern- undteutonenkrieg. 58 Cäsar schlägt den Suebenfürsten Ariovist,1) der einen Teil Nord-Galliens deutscher Oberherrschaft unterworfen hat, in der Nähe von Beifort. 55. 53 Cäsar überschreitet zweimal den Rhein. 51 Cäsar zieht Deutsche in seinen Dienst, die im Kampfe gegen Vercingetorix die Entscheidung herbeiführen: von jetzt ab Deutsche zahlreich in römischen Diensten, sowohl in Cäsars wie in Pompejus’ Heer.2) 12 v. Chr. bis Versuche der Römer, Deutschland zwischen Elbe und Donau 16 n. Chr. (einschliefslich Böhmens) zur römischen Provinz zu machen.3) 12—9 n.chr. Drusus, Augustus’ Stiefsohn, befestigt Mogontiacum (Mainz), legt Vetera castra (Xanten) an, verbindet den Unterrhein durch die Fossa Drusiana mit dem Zuydersee (Flevo lacus)4) und dringt auf seinen Zügen bis zur Saale, stirbt aber auf dem Rückzuge im Jahre 9 bei Mainz.5) *) Der Name nicht mit Sicherheit erklärt, nach einigen = Hariovist, d. i. Heerweiser (got. harjis = Heer). Vgl. Hariovalda (Tac. A. 2, 11) = Heerwalter. '3) Vgl. zu 269 Anm. S. 9. 3) Es ist mehrfach, z. B. auch von Mommsen, behauptet worden, es sei dies im Aufträge des Augustus geschehen, insonderheit habe Varus ohne kaiserliche Instruktionen nicht in der Weise vorgehen können, wie er es that. 4) Der Zuydersee war ursprünglich ein Binnensee; erst im 13. Jh. wurde sein Nordufer durch eine Sturmflut verschlungen und die weite Mündung gebildet, die noch heute Flie heifst (aus Flevo entstanden). *) Mommsen, E. G. 5, 271 glaubt, dafs die bei Tac. A. 2, 7 erwähnte vetus ara Druso sita, die zwischen Lippe u. Teutoburger Wald gelegen haben mufs, den Todesort des Drusus bezeichne. In Mainz, wo ihm ein tropaeum errichtet wurde wird der sog. Eichelstein fälschlich für sein Grabmal ausgegeben.

2. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 22

1906 - Berlin : Weidmann
22 Europa. Palast) auf Pfahlrosten erbaut, dessen Verkehrsstraßen z. T. Kanäle, dessen Droschken Goudelu siud. Mit dem 9 km entfernten Festlande ist die Stadt durch eine Eisenbahn verbunden. Als Brückenstädte am Po haben Piacenza ^piatschendsal und «Ferrara Bedeutung; zwischen beiden schützt die in den Sümpfen am Mincio gelegene, starke Festung Mantua (Andreas Hofer) einen dritten Übergang über den Po. oulessandria am Tanaro ist als Kreuzungspunkt wichtiger Straßen ebenfalls stark befestigt. An der alten viaaemilia der Römer liegen °Parma, °Mobeita, früher die Hauptstädte der gleichnamigen Herzogtümer, und die alte Universitätsstadt "Bologna [bolönja], die durchzogen werden von der über Rimini und An- cona am Adriatischen Meere bis zur S.o.-Spitze Italiens führenden Eisenbahn. "Ravenna, ehemals Kriegshafen der römischen Kaiser, liegt infolge der hier stattfindenden Anschwemmungen jetzt 8 km von der Meeresküste entfernt. — Der kleine, unter italienischem Schutze stehende Freistaat San Marino ist ein einziger Ort am Nordrande des Toskanischen Appennin. Geschichtlich bekannt ist das Schloß Canossa s. von Parma. Die Küsten des Golfs von Genua, das alte Ligurien, ge- wöhnlich Riviera (— Uferland) genannt, erfreuen sich im Schutze der Gebirge des herrlichsten Klimas, das die Orte an der W.-Küste zu viel- besuchten Kurorten für Brustkrauke macht. Am n.sten Punkte des Meerbusens erhebt sich ""Genua (Genova) [bschenoua], wegen seiner schönen Lage la superba genannt, einst mächtig zur See wie Venedig und jetzt der wichtigste Handelshafen Italiens. (Heimat des Kolumbus.) An der ö. Küste ist Spezia durch einen stark befestigten Kriegshasen und s.ö. davon Carrara durch seine Marmorbrüche bemerkenswert. In Mittel-Ztalien ist ""Florenz (Firenze — Blumenstadt) durch seine Prachtbauten und Kunstschätze berühmt. °Pifa, das Seeschiffe nicht mehr erreichen können, wird weit überflügelt von dein s. gelegenen "Livorno. An der Stelle des Tiber, bis wohin im Altertume kleinere Seeschiffe gelangen konnten, liegt -j-Rom, mitten in der öden und ungesunden Campagna. Rechts des Flusses steht die Peterskirche, die größte Kirche auf Erden, der Vatikan, in dem der Papst wohnt, und die Engelsburg; links der Onirinal, der Palast des Königs. Zahlreiche Baudenkmäler des Altertums und große Kunst- schätze alter und neuer Zeit schmücken die Stadt. Da die Tiber- mündung versandet ist, ist das n. davon gelegene Civita Vecchia stschiwita weffta] Hafenstadt Roms geworden.

3. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 31

1906 - Berlin : Weidmann
Rumänien, 31 hundert die europäischen Häfen des Mittelmeeres mit ihren Hinterländern durch Eisenbahnen verbunden waren, und die Nordküste von Afrika in Abhängigkeit von den Europäern geriet, erwachte der „Levantehandel" <Levante ^ Morgenland) von neuem, bis mit der Eröffnung des Suez- kanals 1869 das Mittelmeer wieder eins der verkehrsreichsten Meere wurde. Die Durchstechung der Landenge von Suez ist schon im Altertum wiederholt versucht, aber erst durch den Franzosen Lesseps wirklich durch- geführt worden. Der für die größten Seeschiffe fahrbare Kanal hat eine Länge von 160 Km und führt von Port Said am Mittelmeer nach Suez am Roten Meer. Die Durchfahrt dauert ungefähr 16 Stunden. Durch das Mittelländische Meer zieht vor allem die Straße von Europa nach Ostasien und Australien, die nach diesen Richtungen auch von deutschen Postdampfern regelmäßig befahren wird. Daher erklärt sich die Wichtigkeit der von den Engländern besetzten und befestigten Punkte Gibraltar und Malta, dessen Hafen La Valetta wie der von Gibraltar zu den besuchtesten der Erde gehört. Auch die im ö.sten Teile des Mittelländischen Meeres ge- legene, zu Kleinasien gehörige Insel Cypern haben aus diesem Grunde die Engländer besetzt. Unterseeische Telegraphenkabel verbinden Frankreich mit Algerien und Gibraltar (über Malta) sowie Unteritalien mit Ägypten. §7. Rumänien. Geographische Lage: Wird wie die Poebene durchschnitten von 45° N. Eisernes Tor 22° O., Donaumündung 30° O. (wie St. Petersburg). 130000 qkm (= V* D. R.), 6 Mill. E., auf 1 qkm 46 E. N. von Bulgarien breitet sich die Walachische Tiefebene aus, im N. begrenzt von den Transsilvanischen Alpen, denen ein hügeliges Vorland vorgelagert ist. Von der Balkan-Halbinsel wird sie durch die Donau getrennt. Zwischen dieser und dem Schwarzen Meere liegt die ebenfalls hügelige Steppenlandschaft Dobrndscha, die den Strom nach N. auszuweichen zwingt. Außerdem gehört zum heutigen Königreich Rumänien die Moldau am Ost-Abhange der Karpaten. Dem Hauptflusse des Landes, der Donau, fließt aus Sieben- bürgen der Alt (oder die Aluta) zu, der die Transsilvanischen Alpen im Rotenturm-Paß durchbricht. An der Stelle, wo die Donau zum letztenmal nach O. umbiegt, empfängt sie dicht bei einander noch zwei Nebenflüsse, den Sereth und den Prath, die auf den O.-Abhängen der Waldkarpaten entspringen. Vor ihrer Mündung teilt sie sich in drei Arme, Kilia, Sulina und St. Georgs-Arm,

4. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 54

1906 - Berlin : Weidmann
54 Europa. Gegenstände aus Eisen, Stahl und anderen Metallen, vornehmlich Nähnadeln und Stahlfedern. ""Hüll am Humber ist ein wichtiger Ausfuhrhafen nach den Häfen der Nord- und Ostsee, ""Newcastle [njufäjsl] und "Sund erland verfrachten vor allem Steinkohlen nach den um die Ostsee gelegenen Ländern. 2. Schottland. Da die gebirgigen Teile Schottlands sehr dünn bevölkert sind, hat es nur so viel Einwohner wie London, die zur Hälfte in der Niederung zwischen den Busen von Elyde und Förth ansässig sind. Die schön gelegene Hauptstadt """Edinburg ist wichtiger für Kunst und Wissenschaft als für Handel und Industrie. Mit seiner Hafenstadt °Leuh [tiss] ist es jetzt völlig verwachsen. Reiche Kohlenlager und darauf begründete Fabriken und Schiffs- werften ließen an dem für große Seeschiffe fahrbar gemachten Flüß- chen Elyde -^Glasgow zur zweitgrößten Stadt Großbritanniens an- wachsen, 800 T. E. "Dundee [bönbi] und "A berdeen [äberdin] besitzen viele Fabriken für Leinen und Jutewaren. Die gefährliche Klippe Bell Rock ö. von Dundee trägt einen berühmten Leuchtturm. Das n. Schottland hat nur unbedeutende Städte. Auf den Orkney- und Shetland-Jnseln sowie auf den Hebriden wird Fischfang und Handel mit Federn der hier in großer Menge nistenden Vögel getrieben. Näher an der W.-Küste Schottlands liegt das kleine Stassa (—Säuleninsel) mit der nur von der See aus zugänglichen Fingalshöhle. (Figur 14.) 3. Irland, die „grüne Insel", hat nur an der O.-Küste durch Handel und Industrie groß gewordene Städte. Hauptstadt und Sitz des Vizekönigs ist """Dublin [döblin]; n. davon ist das ebenso große """Belfast wegen der Nähe des Kohlenfeldes bei Glasgow die wichtigste Fabrikstadt Irlands. — Die Mehrzahl der Bewohner treibt Ackerbau und Viehzucht auf deu zum großen Teil den eng- lischen Lords gehörigen, ausgedehnten Landgütern und lebt in den dürftigsten Verhältnissen. Deshalb findet starke Auswanderung statt, so daß die Volkszahl im Abnehmen begriffen ist. England ist von zahlreichen natürlichen und künstlichen Wasser- straßen durchzogen und ebenso von einem dichtmaschigen Netz von Eisen- bahnen, die zum Teil großartige Brückenbauten nötig gemacht haben, wie z. B. die Brücke über den Firth os Förth w. von Leith und die über den Tay-^te^Busen bei Dundee, die, mehr als 3 Km lang, zu den längsten Brücken der Erde gehören. Für den Weltverkehr ist England überaus günstig gelegen: teilt man die Erdoberfläche so in zwei Halbkugeln, daß die eine möglichst viel Land, die andere möglichst viel Wasser enthält, so liegt England inmitten der

5. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 55

1906 - Berlin : Weidmann
Die Nordsee. 55 ersteren. England ist deshalb der Ausgangspunkt vieler großer und wichtiger Dampferlinien, die, soweit der Personenverkehr in Betracht kommt, hauptsächlich von Southampton und Liverpool ausgehen. Da von Fig. 14. Die Fingalshöhle auf Staffa. allen Ländern Europas das sw.. Irland sich der Küste von Nordamerika am meisten nähert, sind von der hier gelegenen kleinen Insel Valentia aus die ersten 3000 km langen unterseeischen Telegraphenkabel über Neufundland nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika gelegt. § 13. Die Nordsee. Geographische Lage: Nordgrenze 60° N. (wie Shetland-Jnseln), Straße von Calais 51° N. Schottische O.-Küste 2° W. Dänische Küste 8° O.

6. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 57

1906 - Berlin : Weidmann
Die Niederlande. 57 Zwischen Nordsee, Deutschland und Frankreich liegen in der geogr. Breite von Norddeutschland die Niederlande, Belgien und Luxem- bürg. Die elfteren gehören ihrer Bodenbildung nach ganz, Belgien wenigstens in seinem n. Teile bis zur Sambre und Maas zum Nord- deutschen Tieflande, das s. Belgien und Luxemburg werden vom w.sten Teile des Rheinischen Schiefergebirges, den Ardennen, durch- zogen. Die geradlinig verlaufende, mit Dünen besetzte Küste ist im N. und im Gebiete der Rheinmündungen durch die andringenden Meeres- wellen zertrümmert, aber in den West friesisch en Inseln und denen des Rheindeltas noch erkennbar. S. von jenen Inseln greift die erst im 13. Jahrhundert durch Einbruch des Meeres entstandene, flache Südersee tief in das Land ein. Die Niederlande werden von O. nach W. vom Rhein durch- flössen, der bald nach dem Überschreiten der niederländischen Grenze sich in zwei Hauptarme teilt. Der rechte entsendet die Jjssel [eifet] in die Südersee, nimmt dann den Namen Lek (—Sumpf) an und steht vor seiner Mündung auch mit dem linken Hauptarme des Rheins, der Waal, in Verbindung. In letztere ergießt sich die Maas (= Sumpf), die Belgien und die s. Niederlande in großem, nach W. offenem Bogen durchfließt, nachdem sie links die Sambre (= Sumpf) aufgenommen hat. S. der Rhein- und Maasmündung ist das Land durch tiefeinschneidende Meeresarme in mehrere Inseln aufgelöst, zwischen denen die Schelde als Oster- und Wester-Schelde die Nordsee erreicht. Der Boden der Niederlande besteht aus sandiger Geest, ansge- dehnten Mooren und fruchtbaren Marschen, welche die Ufer der Maas und der Rheinarme sowie das ganze Küstengebiet bedecken und nicht nur an den Flüssen, sondern vielfach auch gegen das Meer, da, wo die natürlichen Dünen nicht mehr vorhanden sind, durch kostspielige Dammbauten, Deiche, geschützt werden müssen. Denn mehr als l/4 der Niederlande liegt tiefer als der Spiegel der Nord- see und wird nur durch die zahlreichen Deiche, die gitterartig das Land durchziehen, vor Überflutung bewahrt. Da das Regenwasser bei der tiefen Lage des Landes keinen natürlichen Abfluß hat, muß es durch Windmühlen und Dampfmaschinen gehoben und durch Kanäle abgeleitet werden, die gegen das Eindringen der Flut durch sich von selbst öffnende und wiederschließende Tore oder Siele geschützt sind. Die Niederlande und das w. Belgien haben seeländisches Klima mit reichen Niederschlägen und viel Nebel. Im Innern herrscht, je weiter von der Küste entfernt, desto mehr festländisches Klima.

7. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 59

1906 - Berlin : Weidmann
Die Niederlande. 59 an der Amstel) im Sw. der Südersee, wie Venedig auf Pfahlrosten erbaut und von Grachten d. h. Kanälen durchzogen. Nach der N.-Spitze von Holland führt der Nordholländische Kanal, der weit kürzere, auch für große Seeschiffe fahrbare Nordsee-Kanal verbindet die Stadt nach W. mit dem Meere. Amsterdam ist nicht nur die größte und reichste Handels- stadt der Niederlande, sondern auch einer der wichtigsten Plätze des Welthandels geworden, wo vor allem die reichen Kaffeeernten Javas versteigert werden und viel Tabak eingeführt wird. Unübertroffen sind seine meist in den Händen von Juden befindlichen Diamant- schleifereien. S. des neuen Seehafens von Amsterdam, am Ausgange des großen Kanals, liegen nicht weit vom Meere «Haarlem, das noch heute durch die Zucht von Blumenzwiebeln berühmt ist, und die alte Universitätsstadt «Leyden; weiter nach Sw. die schöne Residenz- stadt **H«ag, zu der das jenseits der Dünen gelegene berühmte See- bad Scheveningen gehört. ***Rotterdam am Lek, da, wo See- und Flußschiffahrt sich berühren, ist neben Hamburg und Antwerpen der größte Welthandelshafen des Festlandes. Petroleum, Zucker, Baumwolle und Getreide sind hier die hauptsächlichsten Handelsgegen- stände. Wie Amsterdam hat es große Schiffswerften, zu denen das Holz aus Skandinavien und auch aus Deutschland den Rhein ab- wärts herbeigeführt wird. Von hier aus wird auf der Wasserstraße des Rheins die Ausfuhr nach dem Deutschen Reiche betrieben. Auf einer Insel an der Wester-Schelde ist das befestigte Vlissingen er- baut, das als Überfahrtsort nach London und als Handelshafen im Wachsen begriffen ist. In den ö. der Südersee gelegenen Landesteilen wird viel Vieh- zucht getrieben. Hier tritt, wie in den binnenländischen Provinzen, der Handel mehr zurück, doch herrscht in den meist nur kleineren Städten reger Gewerbfleiß, so in der alten Universitätsstadt «Utrecht s. der Südersee. In dem an der Maas zwischen Belgien und der Rheinprovinz eingekeilten S.-Teile, der an das belgisch-preußische Kohlenfeld heranreicht, liegt das stark befestigte, betriebsame Maastricht. 2. Das Königreich Belgien, 29500 qkm, nicht ganz so groß wie Pommern, ist mit 7 Mill. meist katholischen Bewohnern das dichtest bevölkerte Land Europas. In der n. Hälfte wohnen die den Nieder- deutschen verwandten Vlämen oder Fläminger, im S. die französisch sprechenden Wallonen. Den Ackerbau, der nur V4 der Bewohner beschäftigt, übertrifft die Fabriktätigkeit des Landes, weshalb auch mehr als 3/4 der Bewohner in den Städten wohnen. Außer Stein- kohlen nach Frankreich liefert Belgien vor allem Spitzen, Glaswaren

8. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 60

1906 - Berlin : Weidmann
60 Europa, und Waffen. Zu der seit alters hier heimischen Leinen- und Woll- weberei ist in neuer Zeit die Verarbeitung der Baumwolle ge- treten, und die günstige Lage Belgiens läßt den Handel seiner Hinter- länder seinen Weg teilweise durch dies Land nehmen, woraus z. T. die Bedeutung Antwerpens beruht. Da aber die Scheldemündung nieder- ländisch geblieben, und die belgische Küste ohne natürliche Häfen ist, tritt die Schiffahrt zurück, und den Seeverkehr vermitteln meist Schiffe fremder Völker. Doch hat Belgien in neuester Zeit Kolonialbesitz er- worben, insofern der Kongostaat unter Hoheit des Königs der Belgier steht. In der Mitte des Landes liegt am Schnittpunkte der wichtigsten Straßen das glänzende, durch Spitzenfabrikation berühmte -j-Brüssel. In der s. davon gelegenen Ebene sind oft entscheidende Schlachten ge- schlagen worden, z. B. bei la Belle Alliance 1815. "Antwerpen (= an der Werft) an der Schelde, die größte Handels- und Hafenstadt Belgiens, treibt ausgedehnten Handel mit Getreide, Kaffee und Kolonial- waren und ist zugleich eine starke Festung. Die durch altertümliche Bauwerke an den Glanz früherer Zeiten erinnernden Städte *Gent an der oberen Schelde und «Brügge sind zwar durch Kanäle mit dem Meere verbunden, aber nur für kleinere Schiffe erreichbar. In beiden Städten herrscht reger Gewerdfleiß, in Gent auch viel Kunst- und Handelsgärtnerei. Osten de, der einzige Hafen Belgiens ander offenen See, ist Seebad und Überfahrtsort nach England. Das durch Herstellung von Waffen berühmte *Lüttich an der Maas und Namur am Zusammenfluß von Sambre und Maas sind die Mittelpunkte des Bergbaus und der Eisenindustrie. Von Namur zieht sich über Möns oder Bergen bis nach der französischen Grenze ein überaus dicht be- völkerter Landstrich, in dem sich Steinkohlengruben und Eisenwerke eng aneinander reihen. Die Landschaft Limburg, n. von Lüttich, ist durch Rinderzucht und Küsebereitung ausgezeichnet. Rechts der Sambre und Maas hört die Fabriktätigkeit mehr und mehr auf, und damit nimmt auch die Dichtigkeit der Bevölkerung ab. 3. Das Großherzogtum Luxemburg, so groß wie das Herzog- tum Sachsen-Meiningen, hat 240 T. deutsche E., aber die Amts- spräche ist die französische. Das jetzt wieder selbständige Land ist wie Belgien für neutral erklärt. Neben Landwirtschaft, Wein- und Obst- bau wird im S. Eisenbergbau betrieben. Hauptstadt ist das früher stark befestigte Luxemburg. Die Niederlande besitzen viele natürliche und künstliche Wasser- straßen, auf denen sich fast der ganze Frachtverkehr bewegt; auch das n.w.

9. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 68

1906 - Berlin : Weidmann
68 Europa. liegt «Montpellier, eine altberühmte Hochschule für Medizin. Lette, das viel Wein ausführt, ist durch den Kanal du midi verbunden mit "Toulouse an der Garonne, der ehemaligen Hauptstadt des West- gotenreichs. 4. Das s.w. Frankreich. In den w. Pyrenäen gibt es zahl- reiche, vielbesuchte Badeorte, wie Biarritz. Den Übergang über den Adour, deu einzigen Fluß, der die Dünenkette der Küste durchbricht, sichert die Festung Bayonne; nach ihr sind die Bayonette benannt. Auf deu öden Heideflächen der „Landes" hinter den Dünen werden die Schafe von den auf hohen Stelzen einherschreitenden Hirten ge- weidet. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts sind große Flächen mit Meerfichten bepflanzt worden, die viel Harz liefern. An der unteren Garonne, besonders auf der Halbinsel Medoc zwischen der Gironde und dem Meere wächst viel Wein, der von "Bordeaux verfrachtet wird. Diese Stadt, bis zu der mit der Flut Seeschiffe gelangen, ist der drittgrößte Handelshafen Frankreichs. S. von der Mündung der Loire breiten sich die fruchtbaren und wohlangebauten Niederungen der Vendöe aus. 5. Das innere Frankreich. Das waldarme Hochland der Auvergne dient hauptsächlich der Viehzucht und vermag seine Be- wohner nicht zu ernähren, die deshalb vielfach nach den großen Städten auswandern, wo sie wegen ihres Fleißes und ihrer Treue gern gesehen sind. Der bedeutendste Ort ist «Clermont; hier wurde 1095 auf der Kirchenversammlung der erste Kreuzzug beschlossen. In der n.w. sich anschließenden, durch große Schlachten (732) berühmten Ebene liegen Poitiers und n. davon an der Loire «Tours, an der Straße, die vom W.-Ende der Pyrenäen nach Paris führt. Noch wichtiger ist als Brückenstadt «Orleans am n.sten Punkte der Loire, von wo reiche Gartenlandschaften den Fluß abwärts begleiten. 6. Zu Frankreich gehört die fast ganz von Italienern be- wohnte Insel Corsica, die in den Niederungen üppigsten Pflanzen- wuchs hat, aber im Innern noch wenig angebaut ist. Unter seinen Bewohnern ist die Blutrache noch nicht ganz unterdrückt. In Ajaccio [ajätfcfjo] wurde Napoleon I. geboren; bedeutender ist das gewerbfleißige Bastia. Durch seine Lage an zwei Meeren ist Frankreich aus den Verkehr mit Afrika und Vorderasien sowohl wie auch mit Amerika unmittelbar hin- gewiesen. Die Ausgangspunkte der wichtigsten Dampferlinien sind Marseille und Le Havre. Alle großen Eisenbahnstraßen lausen in Paris zusammen, worin die übergroße Bedeutung der Hauptstadt für das ganze

10. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 73

1906 - Berlin : Weidmann
Die Alpen, 73 Nicht nur im Gebiet des ewigen Schnees, sondern auch an steilen Abhängen, wo im Winter reichliche Schneemassen vorhanden sind, entstehen die Lawinen, die als Grund- und noch mehr als Staublawinen oft große Verheerungen anrichten. Gefährlicher fast sind die Muren, d. h. die infolge von Gewittern im Hochgebirge oder plötzlich eintretender Schneeschmelze erfolgenden Ausbrüche von Wild- bächen, und vor allem die Bergstürze. Auf den Alpen lebt bis in die höchsten Höhen die Gemse, zwischen Montblanc und Mte. Rosa und in Graubüuden auch der Steinbock. Der Bär kommt nur noch vereinzelt vor. Der Stein- adler und der größte Raubvogel der alteu Welt, der Lämmergeier, bauen ihren Horst ans hohen Bäumen und unzugänglichen Felsvor- Sprüngen. Die ältesten Bewoliner der Alpen waren Kelten und Rhäter, von denen sich Reste noch in einigen Tälern Graubündens und Süd- tirols erhalten haben. Auf die Unterwerfung des Alpengebietes durch die Römer folgte später die Besiedelung von N. aus durch Deutsche, von So. durch Slaven. Von W. sind Franzosen, von S. Italiener eingedrungen. Über das ganze Alpengebiet verbreitet ist das sog. Schweizerhaus, ein Holzbau, dessen nur wenig schräges Dach über die das Haus umgebenden Galerien hervorragt. In den niederen Gegenden sind Ackerbau und Viehzucht, höher hinauf Viehzucht allein die Hauptbeschäftigung der Bewohner. An Boden- schätzen sind die Alpen arm, doch liefern die Salzburger Alpen und das Salzkammergut Salz, die Eisenerzer und Steierischen Alpen Eisen, die Karnischen Alpen Blei, worauf der rege Gewerbfleiß dieser Gegenden beruht. Auch in der Schweiz hat sich trotz des Fehlens der Steinkohlen bedeutende Fabriktätigkeit, Baumwoll- und Seiden- weberei, entwickelt. Der Verkehr über das Gebirge ist sehr lebhaft; außer zahl- reichen Fahrstraßen führen vier (demnächst fünf) Eisenbahnlinien über die Alpen nach Italien: aus Frankreich (Mt. Cenis, Tunnel 12,2 km), aus Deutschland durch die Schweiz (St. Gotthard, Tunnel 15 km), oder durch Tirol (Brenner) und aus Österreich (Semmering); die im Bau befindliche Eisenbahn durch den 19,8 km langen Sim- plon-Tnnnel wird die kürzeste Verbindung zwischen England und Brindisi bilden.
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